2017 Pilzbestimmen

Jahresbericht Technische Kommission 2017

Wie schon das Jahr zuvor war das 2017 in unserem Gebiet ein höchstens durchschnittliches Pilzjahr. Im Gegensatz zur Zentral- und Ostschweiz, wo so viele Pilze erschienen wie schon lange nicht mehr. Vor allem bei uns im Mittelland konnte man sich schon fragen: Wo sind sie denn geblieben? Insgesamt war die Witterung über längere Zeit einfach zu trocken. Im September dann – zu dieser Zeit war auch die Exkursion des Einsteigerkurses – kam dann endlich der lang ersehnte Pilzschub. Ja, lange dauerte er dann aber auch nicht, im Oktober war über weite Strecken schon wieder sehr wenig los. Die geringe Niederschlagsmenge des Jahres schien sich wieder bemerkbar zu machen, und im Vergleich zu anderen Jahren hatten wir schon früh recht kalte Tage.

Trotzdem – Pilze bestimmen konnten wir immer. Wir haben letztes Jahr 206 Arten einen Namen gegeben, immerhin 40 mehr als im Vorjahr. Dabei sind auch immer wieder ein paar neue Arten. Am letzten Bestimmungsabend waren da beispielsweise zwei Ellerlinge: Der Weisse Wiesenellerling, eine recht grosse, fleischige Art und der viel zierlichere Schneeweisse Ellerling. Beide sind des minderwertigen Geschmackes wegen nicht als Speisepilze geeignet. Der einzige dieser Gattung, der gut und schmackhaft sein soll, ist der Gemeine Wiesenellerling. Die Ellerlinge sind mit den Saftlingen verwandt, haben aber im Gegensatz zu diesen herablaufende Lamellen. Es sind im allgemeinen Spätherbstpilze. Als Wiesenpilze treffen wir sie in unseren landwirtschaftlich intensiv genutzten Gebieten nur noch selten an.

Ja – wie bestimmt man eigentlich Pilze …? Sofort denkt man: natürlich mit den Augen. In erster Linie stimmt das so, aber wir sollten alle Sinne dafür einsetzen. So können wir uns die Merkmale einer Pilzart am besten einprägen. Einige wenige Pilze riechen nach nichts. Sehr viele Arten aber haben einen typischen Eigengeruch. Oft sind es verschiedene Geruchskomponenten, die wiederum nicht von jedem Menschen gleich klar wahrgenommen werden. Diese treffend zu beschreiben ist meist nicht sehr einfach. In der Fachliteratur wird auch der Geschmack (Kostprobe) des Pilzes als Unterscheidungsmerkmal hinzugezogen. Ja, sogar der Geschmack der gefährlichsten Giftpilze ist beschrieben. Da heisst es dann aber unbedingt wieder ausspucken oder, auf unseren Verein bezogen, diese Vorgehensweise besser beiseitelassen.

Gibt es Pilze die Laute von sich geben? Von selbst wohl nicht. Der Stiel des Tannen-Risspilzes zum Beispiel, der knackt beim Durchbiegen – auch ein Bestimmungsmerkmal, das in der Literatur so beschrieben ist. Wollen wir einen Pilz kennenlernen, müssen wir ihn drücken, drehen und fühlen. Hält man beispielsweise einen Sommersteinpilz an die eine Wange und einen Fichtensteinpilz an die andere, erkennt man sofort einen Unterschied: Der Sommersteinpilz fühlt sich wärmer an als der Fichtensteinpilz. Warum denn das, fragt man sich vielleicht. Ganz einfach: Der Sommersteinpilz hat die samtigere Huthaut als der Fichtensteinpilz.

Kurt Schumacher

Bestimmungsabend 7 (letzter Bestimmungsabend 2017)

30. Oktober: Die Herbstpilze sind bereits wieder auf dem Rückzug. Von den Speisepilzen werden eher nur Einzelexemplare angetroffen.

12 Personen, darunter 5 Kursteilnehmende, bestimmen 54 Arten.

25 Speisepilze, 19 «kein Speisepilz» und 10 Giftpilze.

Bestimmungsabend 6

16. Oktober: Es ist schon wieder zu trocken ...

10 Leute, darunter 4 Kursteilnehmende, bestimmen 50 Arten.

23 Speisepilze, 21 «kein Speisepilz» und 6 Giftpilze.

Bestimmungsabend 5

18. September: Halleluja! Nun hat's echt Pilze!

4 Vereinsmitglieder bestimmten 46 Arten: 16 vorwiegend beliebte Speisepilze, keine Röhrlinge darunter (!), 21 «kein Speisepilz» und 9 Giftpilze.
Die Mitglieder erhalten danach neu eine von Victor erstellte Excel-Liste mit Links zu weiteren wissenswerten Angaben:
nur für internen und persönlichem Gebrauch!

Bestimmungsabend 4

28. August, nichts Neues vom Wetter: heiss, (für Pilze zu) trocken.

Je 5 Vereinsmitglieder und Kursteilnehmende, total 8 Personen (Nachrechnen unnötig, stimmt so!) bestimmten 41 Arten: 25 Speisepilze, 11 «kein Speisepilz» und 5 Giftpilze.

Bestimmungsabend 3

14. August, westlich vom Napf, also bei uns, immer noch zu trocken.

Erneut 7 Mitglieder und 3 Kursteilnehmende. Es wurden 43 Arten bestimmt:

17 Speisepilze, 21 «kein Speisepilz», 5 Giftpilze, darunter der Kegelhütige Knollenblätter.

Bestimmungsabend 2

10. Juli, nach weiterhin grosser Trockenheit.

Es wurden von 7 Mitgliedern und 3 Kursteilnehmenden 26 Arten bestimmt:

15 Speisepilze, 10 «kein Speisepilz» und 1 Giftpilz.

Bestimmungsabend 1

Am 12. Juni fand die pilzbezogene Saisoneröffnung mit dem Waldspaziergang im Wiliwald statt. Erwartungsgemäss war das Pilzvorkommen in dieser trocken-heissen Periode gering. Trotzdem wurden innert gut einer Stunde 18 Arten gefunden, davon 4 Speisepilze, 12 «kein Speisepilz» und 2 Giftpilze.
Mitgemacht haben 14 Vereinsmitglieder und 8 Kursteilnehmende.
Speziell danke ich Angelika und Hans Leuenberger für den "Bewachungsdienst" sowie
das Bereitstellen und Einfeuern der Grillstelle. Bildimpressionen:

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