
2019 Pilzbestimmen
Jahresbericht Technische Kommission 2019
Bei den mitgebrachten Pilzen hatten wir wiederum die Gelegenheit ein paar neue Arten zu kennenzulernen. Einmal war da der Üppige Rübling, ein Pilz, welcher erst seit etwa 20 Jahren in der Schweiz gefunden wird. Er ist aus Nordamerika bei uns eingetroffen oder man kann auch sagen eingeschleppt worden. Dieser Pilz wächst in grossen Büscheln auf Holzschnitzeln oder Sägespänen, aber auch in Verbindung mit Kompost.
Ein anderer war der Rhabarberfüssige Raukopf, also ein Schleierling. Dieser Pilz riecht sehr eigentümlich. In den Büchern wird der Geruch verglichen mit Dampflokomotive oder heissem Öl in Verbindung mit Metall. Einmal daran gerochen – und man vergisst diesen Pilz nicht mehr so schnell.
Auf den Pilzkontrollen wird neuerdings der Netzstielige Hexenröhrling freigegeben. Bis anhin galt dieser im Zusammenhang mit Alkohol als unverträglich. Dieses Unverträglichkeitssyndrom soll sich jedoch nie mehr bestätigt haben. Die falsche Annahme beruht wahrscheinlich auf Verwechslungen mit anderen Pilzen. Was bei diesem Pilz aber besonders wichtig ist: Er muss gut gekocht werden wie alle anderen Hexenröhrlinge auch, sonst ist er giftig.
Wegen Verwechslungen aufpassen müssen wir neuerdings auch bei den Trichterlingen. Vor 5 Jahren ist bei uns im Wallis das erste Mal der Parfümierte Trichterling gefunden worden, eine Art, die in den südlichen Bergregionen von Frankreich, aber auch in Marokko beheimatet ist. Beim Verzehr dieser Pilzart treten heftige brennende Schmerzen in Fingern und Zehen auf und das über eine Zeit von mehreren Wochen.
Es gilt wie immer: nur diejenigen Pilze in die Pfanne «schnätzle», die man wirklich kennt. Kurt Schumacher